Auf der Zielgeraden

Auf der Zielgeraden

Übertreibe ich, wenn ich behaupte, dass ich mich gemeinsam mit meinen Romanen auf der Zielgeraden befinde? Ich glaube nicht. Doch zugegeben: Es war schon ein bisschen turbulent, in den letzten Wochen. Ich habe noch einmal alles durcheinandergeworfen. Herausgekommen ist ein Ergebnis, das mich endlich überzeugt. Das Ende ist in Sicht.

Konkretes von der Bücherfront

Aus den ursprünglich geplanten zwei Büchern sind neun geworden. Elf Jahre nach der Idee, die Geschichte aus den 1990ern zu erweitern, stecke ich nun im Lektorat. In einem vergangenen Post erzählte ich bereits, dass die Geschichte noch um eine Figur erweitert wird. Freude und Wehmut wechseln sich bei dem Gedanken ab, dass ich meine beiden Protagonisten bald ziehen lassen muss.

Immer diese Änderungen!

Vor etwas mehr als zwei Jahren war ich fertig. Ich schaltete einen Account bei Instagram, vernetzte mich mit anderen Autoren und sammelte Eindrücke, für die ich bis heute sehr dankbar bin. Der beste Tipp war eine Software, die mich beim Lektorat unterstützte. Sie förderte Schwächen zutage. Auch sonst hatte ich Magenschmerzen. Der siebte und achte Teil haben für mich nicht funktioniert. Die Geschichte endete so abrupt, dass ich einen neunten Teil begann. Doch der funktionierte auch nicht. 

Planlos zum Ziel

Ich bin ein Kopfschreiber. Ich kenne keinen Plot, keine Tabellen und keinerlei Planung. Die Geschichten kommen zu mir. Das ist manchmal anstrengend. Zum Beispiel dann, wenn die Ideen aufs Papier wollen und im Butterjob ein volles Auftragsbuch wartet. Da werden die Nächte lang. Der siebte Teil funktionierte nicht. Ich schrieb ihn um. Es entstand eine neue, eine sehr berührende Story. Doch nun war er zu lang. Ein Roulette begann. Die drei letzten Kapitel des siebten Teils wanderten in das achte Buch. Die drei letzten Kapitel des achten Teils wurden Teil des neunten Buchs. Die Story bekam einen Abschluss, der jetzt wirklich ein Abschluss ist. Auf der Zielgeraden wartet das Lektorat. Es geht zurück in den ersten Teil. In die Jugendzeit. In die DDR. Der letzte Schritt vor der Veröffentlichung.

Erst schreiben – dann veröffentlichen

Für die Geschichte von Anna und Mike gab es keinen Fahrplan. Aber für die Veröffentlichung gibt es einen. Ich wollte alle Bücher beenden, bevor ich mit dem Lektorat beginne. Dass aus acht Teilen neun wurden, hat diesen Plan um ein Jahr verzögert. Im Jahre 2023 dem ersten Teil eine ISBN zu verpassen und ihn im Verzeichnis lieferbarer Bücher listen zu lassen, gehört zu meinen Vorsätzen aus der Silvesternacht. Ich bin auf einem guten Weg. Ich möchte zu Instagram zurückkehren. Mein Account schläft seit April 2021. Mein Plan ist es, ihn wieder mit Inhalten zu füllen.

Ich führe ein Doppelleben

Das Schreiben von Büchern ist für mich mehr als nur ein Hobby. Es ist eine Parallelwelt. Ein Doppelleben. Eine Berufung. Geschichten, die im Kopf sind, müssen raus. Schreiben kann manchmal chaotisch sein. Doch ich könnte ohne all das nicht leben. Wenn meine Romane fertig sind, wenn sie endlich „funktionieren“, wenn ich zufrieden bin, dann öffne ich meine Schublade und hole das nächste Manuskript raus. Ich glaube nicht, dass ich aufhören kann. 

Keine Biografie, aber meine Geschichte

Die Inspiration für meine Geschichten ziehe ich aus dem Leben. Ein Junge, den ich mit vierzehn kennenlernte und der zur Armee musste, wurde zu Mike. Ein Bekannter, der in seiner langen Ehe bekennend unglücklich war, zu Steve. Paul, der Protagonist eines fertigen Romans, der seit Jahren in einer Schublade liegt, verpasste als junger Erwachsener sein Outing. Der Mann, der mich zu dieser Geschichte inspirierte, stand mir einmal freundschaftlich sehr nah. Vielleicht ein Grund, warum dieser Roman die Schublade noch nicht verließ.

Ein spätes Mädchen

Anna und Mike wird meine erste Veröffentlichung. Mittlerweile habe ich Enkelkinder. Ich war eine sehr junge Mutter und wurde in einem Alter Oma, in der meine Sandkastenfreundin ihr erstes Baby bekam. Meine Oma würde sagen, ich wäre ein spätes Mädchen, bei meinem Buchbaby, was ich zur Welt bringen möchte. Doch ich mag die Herausforderung. Es ist ein Abenteuer, auf das ich mich wie ein kleines Kind freue.